Wir sind für die, die das Wasser lieben.
Für die, die sich über ein Zuhause auf dem Wasser freuen, in dem sie ankommen und ablegen können. Die, die bereit sind, sich und ihre Ideen einzubringen und miteinander eine echte Gemeinschaft zu bilden. Die, für die Respekt und Wertschätzung untereinander, gegenüber unseren Ressourcen und unserer Umwelt eine Selbstverständlichkeit sind. Die, die leben und leben lassen, die auch zurückstecken und Raum für andere Interessen und Wünsche lassen können, so dass am Ende für jeden, der Teil der Gemeinschaft ist, etwas dabei ist. Die, die miteinander feiern und miteinander still sein können. Die, die das Teilen von Ressourcen aktiv unterstützen, um auch neuen Mitgliedern die Chance zu bieten, die Schönheit eines Lebens auf dem Wasser zu entdecken und zu genießen. Die, die ältere und jüngere Mitglieder gleichermaßen aktiv miteinbeziehen. Die, die nicht ein “ich“ suchen, sondern ein “wir“, in einer Gemeinschaft, die miteinander ihre Zukunft gestaltet.
Das wunderschöne Clubhaus des WYC e.V. wurde 2015 nach gründlicher Sanierung neu eröffnet. Die Grundfläche des schwimmenden Holzhauses beträgt circa 450 m² und hat zwei Geschosse. Das ganze Gebäude wird von vielen 18 Meter langen Hauptschwimmern und zwei 9 Meter langen Stahlschwimmern getragen, 130 Unterstützungsschwimmer aus Kunststoff helfen, das Gebäude zu tragen.
Das Herzstück der Anlage ist unsere „Pella-Stube“, die 80 Personen einen Sitzplatz bietet. Die gut ausgestattete Küche mit der Gastro-Spülmaschine und der anliegenden „Last“ (die schiffige Bezeichnung für einen Lagerraum von Lebensmitteln und Getränken) sorgt für die Versorgung der Gäste. Auf der Süd-Seite der Pella-Stube gelangt man durch eine massive Holztür auf unsere schwimmende Terrasse mit Pavillon.
Im Erdgeschoss haben wir für unsere Mitglieder und die Gäste 1 Damen-WC, 1 Herren-WC, 2 großzügige Duschen und ein Behinderten-WC. Wir stellen neben den Nassräumen auch eine Waschmaschine und einen Trockner zur Verfügung, die jeweils mit 2,50 € je Arbeitsgang betrieben werden können. Für Altglas, Altbatterien und Pfandflaschen, deren Erlös wir spenden, halten wir Behältnisse vor. Wir legen großen Wert auf Mülltrennung und sortieren den Müll nach Papier, Verpackung und Restmüll.
Wir bieten unseren Mitgliedern Platz für Kajaks, Beiboote, Schlauchboote für die Jugend, Optis (kleine Segelboote für Kinder) und Mietboxen für unsere Liegeplatzmieter. Ganz wichtig: Ebenfalls im Erdgeschoss befindet sich unser Hafenmeisterbüro mit Blick auf die Steganlage und Einfahrt zum WYC. Vom Hauptflur geht es zur schwimmenden Terrasse und dem darauf montierten Pavillon. Über die schwimmende Terrasse gelangt man auf die Steganlage. Wir bieten unseren Mitgliedern insgesamt 70 Liegeplätze für Kiel-Segelboote, Motorboote, Jollen und 5 Jet-Skis an.
Den Liegeplatznutzern stellen wir Wasser und Strom (Abrechnung nach Verbrauch) zur Verfügung. Ein leistungsfähiges W-Lan Netz steht unseren Mitgliedern und Gästen zur Verfügung.
Vom Hauptflur geht eine Rampe mit seitlicher Treppe zum Obergeschoss. Dort wohnt unser sympathischer Hafenmeister, der sich um das Clubhaus, die Pella-Stube, die Steganlage, die Mitglieder und um die Gastlieger kümmert. Im Obergeschoss befindet sich, neben der Hafenmeister-Wohnung, ein Museum, in dem gesammelte maritime Gegenstände zu bestaunen sind. Von unserem großzügigen Süd-Balkon hat man einen herrlichen Blick auf die Hafeneinfahrt.
Der Wiesbadener Yacht-Club e.V. wurde im Jahr 1958 von einer kleinen Gruppe von Freunden aus der Idee heraus gegründet, Wassersport in der Gemeinschaft auszuüben. Der heimatlose Verein unter dem Gründungsvorsitzenden Alexander Zais kam vorerst als Gast an der bescheidenen Steganlage des Bootshauses „Scholten“ (erbaut in den Jahren 1928/29) an der Schiersteiner Promenade unter.
Durch einen glücklichen Zufall konnte das Bootshaus 1964 erworben werden. Als 1964 der libanesische Frachter „Pella“ vor Amrum sank und von der Besatzung aufgegeben wurde, nutzte der Vorsitzende Alexander Zais, der zufällig mit seinem Boot in der Nähe war, die Gunst der Stunde und barg Bootsausstattung und Nautiquitäten, mit denen das Clubhaus und die „Pellastube“ ausgestattet wurden. In unzähligen freiwilligen Arbeitsstunden wurde die neue Heimat an die Bedürfnisse der wachsenden Zahl an Mitgliedern angepasst und die Steganlage kontinuierlich erweitert.
Mit Übernahme des Bootshauses und der damit existenten Heimat des Vereins nahm der Club einen fulminanten Aufschwung, wurde Mitglied der Schiersteiner Vereinsgemeinschaft, schloss sich dem Deutschen Motoryacht (DMYV)- und dem Deutschen Segler-Verband (DSV) an und ist seit 1964 Stützpunkt der Kreuzerabteilung des DSV. Im Jahre 2013 wurde der WYC von den Verbänden DMYV und DSV zum Wassersportverein des Jahres gewählt.
1976 wurde von Renate und Dr. Günter Maneck die erste Wiesbadener Stadtmeisterschaft im Segeln ins Leben gerufen und seither jährlich in der Hessischen Landeshauptstadt vom WYC ausgerichtet. Regatta-Crews des Vereins konnten bei vielen Segel-Wettfahrten ihr Können unter Beweis stellen und sogar internationale Preise gewinnen.
Der Wiesbadener Yacht-Club e.V. wurde im Jahre 1996 zum ersten Mal mit der Umweltauszeichnung „Blaue Flagge“ der Europäischen Gesellschaft für Umwelterziehung ausgezeichnet und dokumentiert auf diese Weise die hohe Bereitschaft seiner Mitglieder, sich auf dem Wasser umweltgerecht zu verhalten.
Die Ausbildung des wassersportlichen Nachwuchses war und ist dem WYC ein Herzensanliegen. Hunderte von Anwärtern für den Sportboot-Führerschein büffelten in der Pella-Stube und konnten die angebotenen Kurse erfolgreich abschließen. Einen breiten Rahmen in der Jugend-Ausbildung nimmt seit 1996 das Training für den Schlauchboot-Slalom ein. In dieser neuen Sportart haben Jugendliche des Clubs schon erfolgreich an Deutschen-, Europa- und sogar Weltmeisterschaften teilgenommen. Zu den etablierten Sportarten kommen neue hinzu, wie das Stand-Up-Paddeln und das Fahren mit dem Jet-Ski. Neue Ideen werden eingebracht und umgesetzt, der Grundgedanke bleibt jedoch – die Freude am Wassersport in der Gemeinschaft.
Eine große Zahl von Kindern machten und machen im WYC ihre ersten seglerischen Erfahrungen in der Opti-Jolle und werden behutsam an diesen Sport herangeführt. Das Segeln in größeren Booten wird anschließend vermittelt.
Gemütliche Abende, aber auch große Feste und Veranstaltungen werden traditionell im schönen Bootshaus und im Sommer auf der großen Pritsche durchgeführt und sind fester Bestandteil der Gemeinschaft. Die Mitglieder sind durch viel Eigeninitiative stets bereit, die umfangreiche Steganlage und das große Haus in perfektem Zustand zu erhalten.
Durch die moderne Ausrichtung und ein sich auch am jeweiligen Trend orientierendes Freizeitangebot ist der WYC auch für die Zukunft gut gerüstet.
Die „Pella“ war ein knapp 135 Meter langes Transportschiff, das im Jahr 1964 mit 10.026 Tonnen Eisenerz an Bord auf dem Weg in den Zielhafen Bremen während eines Sturms vom Kurs abkam, vor der nordfriesischen Insel Amrum strandete, von der Besatzung aufgegeben wurde und nach zwei Tagen auseinanderbrach.
Alexander Zais, damals Präsident des WYC, befand sich mit seinem Schiff auf einer Hollandreise, als ihn die Nachricht von dem Schiffsunglück erreichte. Die Gunst der Stunde nutzend nahm er sofort Kurs auf Amrum, um Wochen später mit einigen Erinnerungsstücken aus diesem Frachter zurückzukehren. Diesem Umstand verdankt der WYC einen besonders attraktiven Teil der Ausstattung in einem der schönsten Clubräume weit und breit.
Der Erzfrachter „Pella“ ist längst im Mahlsand vor Amrum versunken. Viele der Gegenstände aber, die nicht von der stürmischen Nordsee verschlungen wurden, schmücken nun das Clubhaus und sorgen für eine unvergleichliche Atmosphäre.